14. Abschließende Bewertung der SRT

  • Gesamtverzeichnis

  • Zum Abschluss der dargestellten Untersuchungen werden in kurzer Form die verschiedenen in der Literatur verfügbaren Präsentationen der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) diskutiert und bewertet. Dazu werden zunächst die Angaben für das „Relativitätsprinzip“ und die „Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“ auf ihre Formulierung untersucht. Um die auftretende Bandbreite abzubilden, wurden die möglichen Darstellungen in „Objektives Beobachtungskriterium“ und „Axiom“ aufgeteilt. Bei den neueren Publikationen wird meistens der axiomatische Ansatz gewählt. Die früheren Ansätze, z. B. von Einstein, sind dagegen einer objektiven Betrachtungsweise zuzuordnen.

    Die heute übliche Interpretation der SRT beinhaltet den Aspekt, dass es kein System absoluter Ruhe geben kann. Es werden die diesbezüglich in der Literatur verwendeten Argumentationsketten zitiert und bewertet. Es zeigt sich, dass keiner dieser Ansätze einen allgemein gültigen Beweis liefern kann.

    Einstein hat zur Formulierung der SRT einen Top-down-Ansatz gewählt. Dazu wurden Relativitätsprinzip und konstante Lichtgeschwindigkeit als Grundlagen definiert und daraus die Lorentz-Transformation und später auch der relativistische Massenanstieg abgeleitet. Es wird nunmehr mit der „modifizierten Lorentz-Theorie“ ein Bottom-up Konzept vorgestellt, bei dem sich das Relativitätsprinzip als Resultat ergibt; die Gültigkeit wurde anhand einer Vielzahl von Beispielen belegt.

    Bei freier Wahl des Basis-Systems sind beide Ansätze vollständig äquivalent. Die Spezielle Relativitätstheorie hat jedoch den Nachteil, dass sie das Vorhandensein eines Systems absoluter Ruhe prinzipiell ausschließt, was aber beim modifizierten Lorentz-Ansatz durch einfache Wahl des Basissystems problemlos integrierbar ist. Aus heutiger Sicht erscheint es sinnvoll, das System zugrunde zu legen, welches die Basis für die gleichmäßige kosmische Hintergrundstrahlung ist. Da bis heute aber kein experimenteller Nachweis gelungen ist, kann eine Entscheidung derzeit nicht getroffen werden. Es wurde im Rahmen dieser Ausarbeitung ein Vorschlag gemacht, wie ein Versuch ausgestaltet werden könnte, der eine eindeutige Entscheidung bezüglich der unterschiedlichen Ansätze ermöglicht (Kap. 12.1).